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Interviewserie mit erfolgreichen Frauen in Führungspositionen

Eine Interviewserie mit Frauen in Führung von Synergy Consult zeigte 2010 Frauenkarrieren auf, die als Vorbild für andere dienen können. Die Interviews führten Dr. Petra Köppel und Nicole Leber mit erfolgreichen Teilnehmerinnen der Synergiewerkstätten, von deren Erfahrungen das Netzwerk profitieren durfte.

Andrea Elisabeth Reinhardt

Geschäftsführerin
microTEC Gesellschaft für Mikrotechnologie mbH
Vorstandsmitglied ZIRP
Technologierat Rheinland-Pfalz
Member of the Board nanofutures asbl
verheiratet, 1 Sohn

 

1. Welche Klischees über Frauen in Führungspositionen können Sie nicht mehr hören?

Wozu Ohren und Augen verschließen? Besser: zuhören und gemeinsam ändern.

2. Welche Schwierigkeit mussten Sie überwinden, um auf Ihre jetzige Position zu gelangen?

Ich nenne Ihnen hier exemplarisch zwei (eine berufliche, eine private):

  • Frauen und Männer gehen ihren Weg immer dann erfolgreich, wenn sie nicht aufgeben und Kritik konstruktiv in den eigenen Lernprozess einbauen können. Wichtig ist, dass man die Sache selbst im Auge behält. Anstatt auf eine Position hinzuarbeiten, geht der Weg von Sachergebnis zu Sachergebnis.
  • Bisher am schwersten war: Aushalten zu können, dass in (manchen) Grundschulen mit Kindern von Vollzeithausfrauen generell positiver umgegangen wird, als mit Kindern von Frauen, die auch außer Haus berufstätig sind.

 

3. Glauben Sie, dass bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten Frauenkarrieren erleichtern? Oder liegt es vielmehr an der Unternehmenskultur Ihres Arbeitgebers?

Gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten mit vielfältig qualifizierten Pädagogen sind sehr wichtig für die Bildungszukunft von Deutschland ganz generell. Für den Arbeitsalltag von Frauen ist die Unternehmenskultur sehr entscheidend, insbesondere im Zusammenspiel mit den Kollegen.

 

4. Was glauben Sie: Was hat Sie in Ihrer Karriere weitergebracht? Wieso sind Sie da, wo relativ wenige Frauen ankommen? Hat Ihnen eine Frauenquote geholfen?

Drei Dinge haben mir bei meiner Karriere geholfen:

  • dass ich sehr früh Arbeitserfahrung gesammelt hatte,
  • dass ich das, was ich anfange, mit vollem Engagement der Sache wegen vorantreibe,
  • und dass ich immer wieder Unterstützer/innen begegnet bin (und von anderen so viel lernen konnte). Eine Frauenquote hatte bisher keinen direkten Einfluss auf meine Karriere.

 

5. Ihr Ratschlag an Ihre Tochter/Nichte/Mentee, wenn sie Karriere machen möchte:

  • Sammle so früh wie möglich Arbeitserfahrung (z.B. neben der Schule kellnern, Obstpflücken usw.)
  • Lerne/Studiere die Themen, die dich interessieren, nicht eingeschränkt auf „Berufsverwertbarkeit"
  • und nicht nur, wenn du jung bist, sondern einfach als Teil deines Lebens!
  • Lass dir nicht von anderen vorschreiben, wo du Talent hast.
  • Engagier dich nicht nur im Beruf, sondern auch in anderen Feldern (Kunstverein, Sport usw.). Denn Führen ist der Umgang mit Menschen - und umso vielfältiger die Felder, auf denen dieser Umgang trainiert wird, umso schneller ist der Lernerfolg.
  • Erwarte nichts Unmögliches von dir selbst, auch Frauen müssen nicht alles (allein) können und schon gar nicht alles gleichzeitig. Karriere ist das Ergebnis von ‚team play‘: Viele Unterstützer/innen (in der Firma und im privaten Umfeld) tragen einen Teil zu deinem Erfolg bei. Sie tun das gerne, aber achte darauf, etwas zurückzugeben.

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